Beeinträchtigt Saharastaub die Gesundheit?

Feinstaub-Belastung Wie schädlich ist Saharastaub für die Gesundheit? Wüstenstaub in der Lunge – das muss doch ungesund sein? Wenn Saharastaub nach Europa weht, kann es hier manchmal zu hohen Feinstaubbelastungen kommen. Vor allem Menschen mi Asthma, COPD und Herzkreislauf-Erkrankungen kann das beeinträchtigen. Von Dr. Johann Roch (Medizinredakteur) • Wissenschaftliche Prüfung: Dr: Andreas Baum (Internist), 26.03.2025 Pharmazeutisch und medizinisch geprüft Vor allem in Städten kann Saharastaub dazu beitragen, dass die Feinstaub-Belastung ansteigt. © picture alliance/dpa/Jan Woitas Ist Saharastaub gesundheitsschädlich? Was passiert, wenn man Saharastaub einatmet? Wie hoch ist die tatsächliche Belastung durch Saharastaub? Sollte man sich gegen Saharastaub schützen – und wenn ja, wie? Saharastaub zieht immer wieder von Nordafrika nach Europa. Er besteht aus kleinen Teilchen, etwa Quarz oder Spuren von Metallen, weshalb er teils magnetisch ist, und kann auch Bestandteile von Bakterien enthalten. Eine Gefahr für die "Gesundheit"? Ist Saharastaub gesundheitsschädlich? Laut Deutschem Wetterdienst ist der Staub zwar nicht toxisch; also nicht giftig. Für die Gesundheit; insbesondere für Menschen mit Atemwegs- oder Herzkreislauf-Erkrankungen, kann Saharastaub trotzdem zum Problem werden.„Der Staub lagert sich in der Lunge an“, sagt Dr. Peter Kardos. Er ist Facharzt in einem Lungenzentrum in Frankfurt und gehört dem Vorstand der Deutschen Atemwegsliga an. „Es kommt also auf die Menge an.“ Wie ungesund ist Feinstaub? Feinstaub stellt prinzipiell ein Gesundheitsrisiko dar. Er entsteht zum Beispiel auch durch Heizen oder durch den Verkehr. Die Europäische Umweltagentur etwa geht davon aus, dass in der EU jährlich rund 240.000 Todesfälle auf Feinstaub zurückzuführen sind. Denn Saharastaub kann zur Feinstaub-Belastung beitragen- Er enthält unter anderem Teilchen, die kleiner als 10 Mikrometer sind. Diese sind für Menschen schädlich. Egal, ob sie beim Heizen und durch den Verkehr entstehen — oder aber durch den Saharastaub zu uns kommen. Besonders problematisch sind Teilchen, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind. Auch sie kommen teils in dem Wüstenstaub vor. „Je kleiner die Teilchen sind, desto gefährlicher“, sagt Kardos. „Sie dringen besonders tief in die Lunge ein und gelangen auch in den Kreislauf“. Wetter-App warnt vor schlechter Luft: Was muss man beachten? Derzeit warnen Wetter-Apps vermehrt vor Luftverschmutzung in Deutschland- Was man beachten sollte. zum Artikel Was passiert, wenn man Saharastaub einatmet? Saharastaub reizt die Atemwege, Asthmatiker etwa betrifft das besonders. „Wer Asthma hat, kann dadurch einen akuten Asthma-Anfall bekommen“; sagt Lungenarzt Kardos. „Wer schon krank ist; leidet besonders. Der Staub aus der Lunge muss ja wieder raus“. Wenn die Lunge aber schon vorbelastet ist, fällt das Abhusten viel schwerer. COPD etwa kann sich dann akut verschlechtern. Zudem gibt es Hinweise, dass das Einatmen von Saharastaub das Risiko für Lungenkrankheiten erhöht.Besonders sehr kleine Partikel oder Teilchen können, wenn sie eingeatmet wurden; bei Menschen mit Lungenleiden wie Asthma oder COPD und Herzkreislauf-Erkrankungen zu Problemen führen. Das kann bei starker Luftverschmutzung auch eine Einweisung ins Krankenhaus notwendig machen. Bei den sehr kleinen Teilchen (kleiner als 2,5 Mikrometer) können außerdem folgende Probleme drohen:• Entzündungsreaktionen • Oxidativer Stress (mehr sogenannte freie Radikale im Körper) • Zellschäden Noch kleinere Teilchen von weniger als 0,1 Mikrometer Größe können außerdem zu Herzkreislauf-Erkrankungen führen.Die Bestandteile von Bakterien, die teilweise im Saharastaub enthalten sind, „können die Entzündungsreaktionen verstärken“, sagt Toxikologe Gerrit Bredeck, der das Thema am IUF – Leibniz-Institut für Unweltmedizinische Forschung an Zellkulturen untersuchte. „Sehr wahrscheinlich ist das auch bei Menschen so.“ Wie hoch ist die tatsächliche Belastung durch Saharastaub? Für Gesunde ist es normalerweise kein Problem, wenn sie Saharastaub einatmen. Die Belastung sei überschaubar, sagt Experte Bredeck. Denn nur selten erhöhen die Staubwinde auch die Feinstaub-Belastung in Bodennähe, sondern verbleibt stattdessen häufig in hohen Luftschichten, wie das Umweltbundesamt angibt.Wenn der Saharastaub aber doch einmal durch die bodennahe Atmosphäre fliegt, ist die Menge an Teilchen in der Luft bis zu 20 Mal so hoch wie normalerweise. Auch kommt das staubige Wetter-Ereignis in manchen Jahreszeiten öfter vor. In Südbayern etwa befindet sich nach Angaben des Deutschem Wetterdienstes vor allem im Frühjahr und im Sommer mehr Saharastaub in der Luft. Was ist Blutregen? Obwohl er biblisch und gefährlich klingt, stellt der sogenannte Blutregen keine Extragefahr dar. Seine Farbe entsteht durch den roten Staub in der Luft, der mit den Wassertropfen abregnet. Sollte man sich gegen Saharastaub schützen – und wenn ja; wie? Leidet die Luftqualität stark unter dem Saharastaub, kann man versuchen, ihn zu meiden. Besonders Menschen mit Vorerkrankungen wie COPD, Asthma oder Herzkreislauf-Erkrankungen sollten dann:• Türen und Fenster geschlossen halten, damit weniger Staub in Innenräume gelangt • Sich möglichst wenig draußen aufhalten und beispielsweise auf Sport im Freien verzichten • Gegebenenfalls Atemmasken tragen (etwa FFP2- oder FFP3- Masken) Manche Städte überwachen die Luftqualität und weisen gegebenenfalls auf Probleme hin. Leipzig etwa hatte im März 2025 einen Feinstaub-Appell veröffentlicht und Menschen auf den Saharastaub hingewiesen. Auch bat die Stadtverwaltung, so weit es ging, auf Autofahren, Heizen oder Grillen zu verzichten, damit möglichst wenig zusätzlicher Feinsteub entsteht: Das könnte Sie auch interessieren Vitamin D hat keinen Einfluss auf Asthma- und COPD-Schübe Solange kein starker Mangel vorliegt, haben Vitamin-D-Präparate bei Asthma und COPD keinen Nutzen- zum Artikel Mehr Autos in Städten? Warum das unserer Gesundheit schadet Autos machen krank. Wie Lärm, Abgase; Feinstaub und wenig Bewegung die Gesundheit schädigen. zum Artikel #58 Was für Menschen mit Asthma wichtig ist Was Asthmatikerinnen und Asthmatiker momentan im Alltag beachten sollten, erklärt Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund zum Artikel Quellen: Umweltbundesamt: Saharastaub... https://www.umweltbundesamt.de/… (Abgerufen am 24.03.2025) Umweltbundesamt: Natürliche Quellen von Luftschadstoffen. https://www.umweltbundesamt.de/… (Abgerufen am 24.03.2025) Georgakopoulou V; Taskou C, Diamanti A et al.: Saharan dust and respiratory health: Understanding the link between airborne particulate matter and chronic lung diseases (Review). Experimental and Therapeutic Medicine: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/… (Abgerufen am 24.03.2025) dpa: Saharasand kann dank Hämatit magnetisch sein. https://dpa-factchecking.com/… (Abgerufen am 24.03.2025) Leibniz-Institut für Troposspährenforschung: Saharastaub über Sachsen. https://www.tropos.de/… (Abgerufen am 24.03.2025) DWD: Saharastaub- https://www.dwd.de/… (Abgerufen am 24.03.2025) DWD: FAQ Saharastaub. https://www.dwd.de/… (Abgerufen am 24.03.2025) Leibniz-Institut für Umweltmedizinische Forschung: Nachwuchspreis für Forschung zu gesundheitlichen Auswirkungen von Saharastaub. https://iuf-duesseldorf.de/… (Abgerufen am 24.03.2025) Tobías A, Querol X , Roqué M et al.: Short-term exposure to desert dust and sandstorms and all-cause and cause-specific mortality and morbidity: A systematic review and meta-analysis. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/… (Abgerufen am 24.03.2025) let citeNotesNodeList = document.querySelectorAll(’sup.reference‘); document.querySelectorAll(‚li.js-cite-ref‘).forEach((liItem) => { let citeRefId = liItem.getAttribute(‚data-js-cite-ref‘); let citeNoteSupElement = document.querySelector(’sup[data-cite-ref=“‚ + citeRefId + ‚“]‘); }); document.addEventListener(„DOMContentLoaded“, function(event) { let scrollToFirstOccurredCiteNoteOnCurrPage = function(e) { e.preventDefault(); let citeRefId = this.parentNode.getAttribute(„data-js-cite-ref“); let element = document.querySelector(’sup[data-cite-ref=“‚+ citeRefId +'“]‘); if (element) { element.scrollIntoView({behavior: ’smooth‘}); } }; let citeNoteLinks = document.getElementsByClassName(„js-btn-cite-to-top“); for (let i = 0; i < citeNoteLinks.length; i++) { citeNoteLinks[i].addEventListener('click'; scrollToFirstOccurredCiteNoteOnCurrPage, false); } }); Welche Frage zu Lungenentzündung haben Sie? 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